Claude M’s Packtipps™

Was soll man einpacken? Und wozu eigentlich?

Hinweis: Dies ist nicht die Packliste, der Text erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Er dient nur als Ergänzung zur offiziellen Packliste welche per Post zugestellt wird und auf jedes Lager angepasst wird.

 

8TUNG: Es ist zu beachten, dass für ein Zeltlager eine andere Ausrüstung als für ein Hauslager notwendig ist. Das Sommerlager 2009 ist ein Zeltlager!

 

Nun zu den Packtipps:

 

Sachen anschreiben! Es empfiehlt sich alles (z.B. auch Socken) mit deinem Namen zu versehen. Wirklich alles! Ja, alles!

 

Essgeschirr soll unzerbrechlich sein und leicht zu reinigen. Wegwerfmaterial ist verboten! Ausserdem empfiehlt sich ein Stoff- oder Plastiksack um seine Sachen darin zu versorgen. Von Vorteil ist es wenn man einen Teller dabei hat in dem sowohl das Brot zum Z’Morge als auch die Suppe zum Z’Nacht gegessen werden kann. Alles anschreiben, denn es kaufen ja doch alle die gleiche Tasse!

Trinken ist wichtig und deswegen braucht jedes Kind eine Feldflasche. Diese soll unzerstörbar sein. Dies halte ich für einiges wichtiger als die Wärmeisolation. Und bitte nicht solche mit irgendwelcher Glasisolation, die sind viel zu schwer und gehen immer kaputt! Vakuumisolierte Thermosflaschen sind gar nicht so teuer (solche habe ich schon für CHF 30.- gesehen) und der verwendete Edelstahl ist leicht und doch sehr robust. Meine ist selbst nach Jahren noch so gut wie neu.

 

Gutes Schuhwerk ist unverzichtbar! Ob die Schuhe wasserdicht sind oder nicht ist mir persönlich ehrlich gesagt egal. Selbst die teuersten Schuhe sind es meist doch nicht, spätestens wenn man durch nasses Gras läuft. Mit einem Plastiksack um die Socken (auch einpacken!!) werden die Füsse meist weniger nass. Dann auch genügend Socken einpacken, denn die wollen nach einigen Stunden im Plastiksack gewechselt werden! Besonders auf dem Zeltplatz läuft man immer wieder durch nasses Gras. So kann es sich hier auch lohnen Gummistiefel oder Sandalen mitzunehmen.
Wichtig ist, dass man gute Wanderschuhe dabei hat, mit denen man lange laufen kann und dass sie guten Halt geben, weswegen sie über die Knöchel gehen müssen. Trekking- oder Wanderschuhe sind für die Wanderung nötig. Simple Outdoorschuhe (Walkingschuhe etc) hingegen reichen nicht aus.

 

Ein guter Regenschutz ist wichtig. Auch wenn der Spruch alt und abgedroschen ist: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Ausrüstung!
Es geht gar nicht nur darum wasserdicht gekleidet zu sein, sondern auch dass die im Regen getragene Kleidung nicht zu lange zum Trocknen braucht und im nassen Zustand noch wärmt. Niemand will in einer nassen Jeanshose wandern gehen.
Ich verwende lieber eine schnelltrocknende, leichte Trekkinghose und Thermounterwäsche als eine Regenhose aber trotzdem kann ich solche sehr empfehlen. Es müssen ja nicht die teuren atmungsaktiven sein. Eine simple Plastikhose tuts auch, solange man drin nicht mehr schwitzt als es regnet.

 

Thermounterwäsche aus Polyester ist sowieso genial. Man schwitzt nicht, hat nicht kalt, kann sie bei 90° C waschen und sie trocknet innert kürzester Zeit. Sie ist geeignet für Allergiker wie auch Antispeziesisten und kratzt nicht.

 

Sonnenschutz. Dieser ist in den Bergen besonders wichtig. Nur eine Sonnencreme reicht dazu nicht aus. Kopfbedeckung und Brille müssen draussen an der Sonne jederzeit angezogen sein. Wenn diese fehlen müssen wir diese kaufen und wir kaufen immer extra die, die am blödesten aussehen ;-)

 

Stoffsack für gebrauchte Kleider. Das ist nach dem Lager angenehmer als wenn die Kleider zwei wochen lang in einem Plastiksack gesteckt haben. Es gibt auch spezielle Stoffnetze zu diesem Zweck. Ausserdem kann das Kind so zwischen getragener und sauberer Wäsche unterscheiden.

 

Der Schlafsack muss nicht teuer sein, im Gegenteil. Es gibt sehr preiswerte Schlafsäcke.
Wichtig sind folgende Eigenschaften:
– Gewicht
– Volumen, wenn verpackt
– Grösse
– Wärmeisolation
– Trocknungszeit wenn nass

Dünne Schlafsäcke gefüllt mit Kunstfasern haben neben ethischer Aspekte viele Vorteile gegenüber mit Federn gefüllter Schlafsäcke. Sie sind in der Praxis um einiges kompakter und einfach zuzammenzurollen. Sie trocknen schnell und halten auch noch gut warm wenn sie feucht sind. Ausserdem sind sie ab CHF 60.- im Sportgeschäft zu haben (unverbindliche Preisempfehlung). Die oft hochgelobten „Daunen“schlafsäcke sind nur brauchbar wenn hochwertige „Daune“ verwendet wird, doch sind diese viel zu teuer und es besteht immer das Problem der Verklumpung bei Feuchtigkeit. Die meisten die ins Lager mitgebracht werden sind minderer Qualität, was man u.a. daran erkennt, dass sie drei bis vier mal grösser sind also solche mit syntethischen Fasern. Letztere können bei Beschädigung (z.B. zerrissener Stoff) auch leichter wieder geflickt werden.

Früher kam man auch noch ohne Inlett aus. Ich investiere das Geld lieber in was anderes. Die Idee ist die, dass man aus Hygienegründen eine Art Innenschlafsack verwendet. Wärmetechnisch nützt es in der Regel nichts (solche gibts zwar auch)! Aber schaden kanns ja nicht.

 

Eine Biwakhülle (wasserdichter Aussenschlafsack) ist sehr praktisch, vor allem wenn sie atmungsaktiv ist. Man kommt aber auch ohne aus, denn im Idealfall ist das Zelt dicht. Man sollte aber bedenken, dass der Schlafsack in jedem Fall feucht wird, schon nur wegen der Diaphorese (auch bekannt als Schwitzen) und Kondenswasser (Tau). Ein durchnässter Schlafsack wird aber in keinem Fall warm halten.

 

Ein Mätteli (isolierende Unterlage) sollte unbedingt dabei sein, besonders beim Zeltlager. Ich würde mich selbst als absolut kältefest einschätzen und ich schlafe auch auf spitzen Steinen gut, aber trotzdem ist so ein Mätteli einfach was feines. Die Wärmeisolation muss nicht für arktische Verhältnisse gedacht sein.
Doch leider sind Mätteli oft sehr voluminös. Also das Packvolumen beachten, denn es muss ja bei der Anreise bzw beim 3-Täägige mitgenommen werden. Hier kann ich selbstaufblasende Mätteli sehr empfehlen, auch wenn die etwas teurer sind. Es gibt solche die zusammengepackt recht klein sind. Dann gibt es die klassische Luftmatratze, welche meist auch sehr kompakt ist. Hier ist oft eine Pumpe nötig, was doch eher unpraktisch ist, oder man verbringt halt einige Zeit mit aufblasen.
Ein Mätteli muss übrigens auch nicht unbedingt so lang sein wie der Körper. Die Füsse kommen auch ohne Unterlage aus.
Mätteli gehen leider oft schnell kaputt. Z.B. kann durch Glut vom Feuer ein Brandloch entstehen und das ganze Mätteli ist kaputt. In dem Fall wäre man mit einem ohne Luft besser bedient.

Als wichtigstes Utensil für das Weltraumtrampen gilt das Handtuch. Und auch fürs Sommerlager ist es unverzichtbar.

 

Der Rucksack muss von der Grösse her dem Kind entsprechen. Er muss genügend Platz bieten für Kleider, Proviant, Getränkeflasche, Schlafsack, Mätteli und so weiter. Wenn er zu klein ist müssen diese Dinge in einem Plastiksack getragen werden, was sehr schlecht ist. Ein (nicht zu) grosser Rucksack hingegen hat meistens Bänder, um ihn kleiner zu machen. Wichtig ist auch, dass ein Hüftgurt vorhanden ist und der Rucksack gut getragen werden kann.
Wenn zur Wanderung noch ein zusätzlicher kleiner Rucksack mitgenommen wird ist dies umso besser.
Der Rucksack sollte so gepackt werden, dass das Gewicht möglichst weit oben, also auf den Schultern liegt.

 

Taschenlampen mit Leuchtdioden sind wenig störungsanfällig und brauchen kaum Batterien. Sie sind oft auch recht günstig. Glühbirnen tun’s aber auch (wenn diese noch nicht verboten sind, bitte geltendes Recht beachten).

 

Meist wird eine spezielle Verkleidung verlangt. Wer nicht als Spielverderber gelten will verkleidet sich entsprechend. Das Sujet bleibt aber bis kurz vor dem Lager geheim.
Man kann auch gerne den Gruppenleiter bitten in einer Gruppenstunde etwas mit den Kindern zu machen und sich aufs Lager vorzubereiten. Dazu muss aber eine Gruppenstunde zur Verfügungs stehen welche nach der bekanntgabe des Themas stattfindet. Auch andere Themenbezogene Ausrüstung sollte gepackt werden.

 

Elektrogeräte wie tragbare Spielekonsolen, Telefone etc. sind nicht erwünscht. Also gut aufpassen, dass die Leiter diese nicht zu Gesicht bekommen ;-)

Claude Martin

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